► Vermeidung von Tauwasser in der Konstruktion Details
Wenn warme, feuchte Luft aus dem Innenraum in den kälteren Bereich der Baukonstruktion gelangt, kann der enthaltene Wasserdampf kondensieren. Kalte Luft kann weniger Wasser halten als warme.
Die sich niederschlagende Feuchte ist ein Nährboden für Schimmel und sonstige Pilze. Die Baukonstruktion nimmt Schaden.
Während bei der Wärmedämmung (Verringerung der Transmissionswärmeverluste) heute ein hoher Standard erreicht ist, ist die Luftdichtheit (Verringerung der Lüftungswärmeverluste) bisher zu
wenig beachtet worden. Bei modernen Häusern schlägt der Lüftungswärmeverlust anteilmäßig mit über 50 Prozent zu Buche. Die Lüftungswärmeverluste lassen sich mit relativ geringem Aufwand
reduzieren.
► Verhinderung des Eintrages von Luftschadstoffen Details
in die Raumluft. Je nach Windrichtung kann die Strömungsrichtung der Luft durch die Leckstellen des Gebäudes sich umkehren. Wenn die Luft in das Gebäude hinein strömt, können
gesundheitsschädliche Fasern des Dämmmaterials in den Innenraum gelangen. Weiter ist zu beachten, dass sich Schimmel ansiedeln kann (siehe Punkt 1.) und durch die Strömungsrichtungsumkehr
schädliche Schimmelsporen in die Atemluft gelangen können.
► Vermeidung von kalten Fußböden im Erdgeschoss Details
Kalte Außenluft, die durch die Gebäudehülle gelangt, fällt nach unten und bildet eine kalte Luftzone in Fußbodennähe. Kalte Füße sind die Folge.
► Sicherstellung der Funktion der Lüftungsanlage Details
Mit einer Lüftungsanlage mit oder ohne Wärmerückgewinnung möchte man den hygienisch notwendigen Lüftungsbedarf decken, ohne die Luft über die undefinierten Leckstellen der Gebäudehülle zu
leiten. Luft strömt nur da, wo ein Druckgefälle vorhanden ist. Deshalb baut eine Lüftungsanlage geringe Druckdifferenzen zwischen innen und außen auf. Leckstellen stören dabei. Darum gelten
beim Einbau von Lüftungsanlagen erhöhte Anforderungen an die Luftdichtheit.
► Sicherstellung des Schalldämmmaßes von Bauteilen Details
Bei der Schallübertragung herrschen ganz spezielle physikalische Gesetze. Bereits schmale Schlitze in einer Wand lassen die Wand als schalldurchlässig erscheinen. Die schallleitende Wirkung
von kleinen Ritzen wird meist unterschätzt.
► Sicherstellung der Dämmwirkung von Außenbauteilen Details
Wärmedämmung beruht auf dem Einschluss von Luft in Hohlräumen des Dämmmaterials. Wenn das Dämmmaterial von Luft durchströmt wird, wird ihm die Wärme entzogen und das Dämmmaterial verliert
seine Wirkung.
Mit der Blower-Door-Messung steht ein standardisiertes Details
Messmittel zur Verfügung, die Luftdichtheit eines Gebäudes quantitativ zu erfassen. Es wird dabei ermittelt, wie oft das Luftvolumen des Gebäudes bei einer bestimmten Druckdifferenz zur
Außenluft pro Stunde ausgetauscht wird. Um diesen Differenzdruck aufzubauen, wird in eine offene Außentür (Eingangstür oder Balkontür) ein Rahmen eingesetzt, der mit einer Folie bespannt ist.
In einer Öffnung der Folie befindet sich ein Ventilator. Die Drehzahl des Ventilators wird so geregelt, dass sich ein definierter Druck zwischen Außen- und Innenraum einstellt. Um diesen
Druck aufrechtzuerhalten muss der Ventilator, wie man sich leicht vorstellen kann, einen so hohen Volumenstrom fördern, wie durch Leckstellen des Gebäudes entweicht. Um zu einer
aussagekräftigen Kenngröße (n50) der Luftdichtheit zu kommen, wird der gemessene Volumenstrom durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Während die Druckdifferenz aufgebaut ist (Unterdruck im
Haus) können Leckstellen in der Gebäudehülle leicht gefunden werden. Schon mit der bloßen Hand lassen sich die Leckstellen ertasten. Es zieht sozusagen aus allen Ritzen. Weitere Hilfsmittel
zum Orten der Leckstellen sind Rauchspender, Luftgeschwindigkeitsmesser und die Thermografie.
Zur Durchführung der Messung wird vom Messteam ein elektrisch betriebenes Gebläse mit einem einstellbaren Rahmen in eine geöffnete Außentür eingespannt. Es wird bei der Messung ein Unterdruck
oder Überdruck im Gebäude erzeugt. Die Luftmenge, die bei verschiedenen Druckdifferenzen zwischen innen und außen durch die Leckagen der Gebäudehülle strömt, wird ermittelt. Belastung des
Gebäudes: Die bei der Messung verwendeten Prüfdrücke von 10 bis 60 Pascal entsprechen dem Staudruck auf der Luv-Seite des Hauses bei Windgeschwindigkeiten zwischen 4 und 10 m/s (bzw. 15 bis
35 km/h). 50 Pascal entsprechen 5 mm Wassersäule. Das heißt auf 1 m2 Gebäudehüllfläche lasten 5 kg Gewicht.
Die Messergebnisse werden entsprechend internationalen Normen dargestellt als Luftwechselrate [1/h] bei einer Druckdifferenz von 50 Pascal (n50). Dies entspricht dem stündlichen Luftwechsel
für das gesamte beheizte Raumvolumen bei Prüfdruck. Die Bezugsgröße ist hier das beheizte Innenvolumen des Gebäudes. Weiter kann ein auf die Nettowohnfläche bezogener Wert ermittelt werden.
Das ergibt den Volumenstrom [m3/m2 h] bei einer Druckdifferenz von 50 Pascal (NBV50). Das entspricht dem Luftstrom, der pro m2 Nettowohnfläche und Stunde strömt. Dokumentation der Leckagen
Das Gebäude wird außerdem bei einem fest eingeregelten Unterdruck von 50 Pascal nach Leckagen untersucht. Mit einem Strömungsmeßgerät kann die Stärke der Luftströmung im Bereich der einzelnen
Leckagen ermittelt werden. Ihre Bedeutung wird beurteilt und Sanierungsmöglichkeiten werden vorgeschlagen. Weiter kann Nebel eingesetzt werden, um die Luftbewegung sichtbar zu machen.